|
Theaterfahrt
des 9. Jahrgangs nach Berlin Anfang Mai
hatten wir im Rahmen des Lehrplans für das Fach Deutsch begonnen mit einer ca.
7-wöchigen Unterrichtseinheit "Literatur begegnen", in
der der wohl bedeutendste deutsche Schriftsteller und Dramatiker des 20.
Jahrhunderts, Bertolt Brecht, im Mittelpunkt steht mit seinem Drama "Der
kaukasische Kreidekreis". Theaterstücke zu lesen und durchzuarbeiten, ist
durchaus sinnvoll. Wenn dann sogar die Möglichkeit besteht, eine Aufführung
"live" mitzuerleben, ist das eine ideale Ergänzung, weil man die
Umsetzung in der Praxis in die Untersuchung mit einbeziehen kann. Diese
Theateraufführung dann aber auch noch in Berlin im Theater am Schiffbauerdamm
mitzuerleben, dem Theater, in dem Brecht gelebt, gearbeitet und seine
wichtigsten Werke selbst zur Aufführung gebracht hat, erschien uns etwas ganz Besonderes. Da dort
allerdings die monatlichen Spielpläne erst relativ kurzfristig erscheinen,
bedurfte es viel an Hartnäckigkeit, Glück und Geschick, für den gesamten
Jahrgang Karten und dazu auch noch eine günstige Beförderung zu besorgen.
So verlief dann
der Mittwoch, 07.05.14, für den 9. Jahrgang etwas anders als gewohnt. Nachdem
sich morgens 41 Schüler/Innen noch durch die Abschlussprüfung Deutsch quälen
mussten (alle anderen konnten ausschlafen), ging es dann um 10.30 Uhr für alle
in 3 Bussen nach Berlin. Die Möglichkeit, noch einmal gemeinsam mit dem
Jahrgang etwas zu unternehmen, in
kleineren und größeren Gruppen Berlin-Mitte bei wunderbarem Wetter zu
"erobern" (Sightseeing, Shopping, Chilling), wurde begeistert
angenommen. (Für ca. 25 Schüler unseres Jahrgangs war es überdies die letzte
Möglichkeit, noch einmal gemeinsam mit dem Jahrgang etwas zu unternehmen, da
diese uns nämlich Ende des Schuljahres verlassen werden und nicht mehr an der
Klassenfahrt teilnehmen können.) "Der
kaukasische Kreidekreis" stieß, was bei der Vielschichtigkeit des Stückes
durchaus nicht selbstverständlich ist, bei den Schüler/Innen überwiegend auf
positive Resonanz. Siebenminütiger Applaus, ohne dass einer den Theaterraum
vorher verlässt, ist heutzutage eher ungewöhnlich und zeigt, dass die Aufführung
sichtlich beeindruckt hat... Müde, aber
durchaus rundum zufrieden, kamen wir dann gegen 2 Uhr morgens wieder an der
Schule an. Dank der Bereitschaft der Eltern, ihre Kinder zu so später/früher
Stunde noch von der Schule abzuholen, war das letztlich kein Problem. Aber die
Tatsache, dass der Schulanfang am Donnerstag erst zur 3. Stunde angesetzt war,
hat nicht wesentlich zu dynamischerem Aussehen der Teilnehmer/Innen
beigetragen... Fazit: Die gesamte Unternehmung war sicher nicht alltäglich. Wir würden so etwas aber sofort wieder machen, da sowohl die inhaltliche als auch die gruppendynamische Ebene an diesem Tag harmonisch und wunderbar funktioniert haben. Text: M. Steinberg |