Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule Wolfsburg
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Drittes Comenius-Treffen „The Sounds of Europe“ in Torrelaguna, Spanien

Vom 21.05 bis zum 26.05.2008 fand das dritte Treffen der Partnerschulen des Comenius-Projektes „The Sounds of Europe“ in dem kleinen Städtchen Torrelaguna statt, welches sich 60 km nördlich der Metropole Madrid, umgeben von Hügeln.Für die 4300 Einwohner, darunter die SchülerInnen und LehrerInnen der Grundschule „Cardenal Cisneros“, war es ein seltenes Ereignis, dass am vergangenen Montag gleich fünf verschiedensprachige Reisegrüppchen aus Großbritannien, Polen, Ungarn und Deutschland (Bielefeld und Wolfsburg) in ihrem verschlafenen Städtchen eintrafen.

Unsere kleine Delegation setzte sich aus den Schülerinnen Carlotta Crome, Lea Kath und Lena Krause aus dem fünften Jahrgang, sowie Frau Krause und Frau Hrzán zusammen. Die Hinreise lief problemlos über Berlin mit dem ICE und dann zum Flughafen TXL um nach zirka zweieinhalb Stunden in Madrid zu landen. Hier wurden wir von zwei netten spanischen Kollegen abgeholt und nach Torrelaguna gefahren, wo bereits die gastgebenden Familien mit Spannung die Ankunft unserer drei Mädels erwarteten.

Am Dienstag – dem ersten offiziellen Projekttag begrüßten uns die Spanier in ihrer Schule mit einem kleinen Festakt in ihrer Turnhalle. SchülerInnen sangen traditionelle Lieder und tanzten zur Musik von Joaquin Rodrigo – dem Komponisten, dessen Aranjuez-Gitarrenkonzert als das berühmteste der Welt gilt. Im Anschluss stellten sich alle Vertreter der vier anderen Nationen mit Liedern und typischen Redewendungen ihrer Muttersprachen vor. Nach dem gemeinsamen Lied „Love is the Message“ trafen sich alle Projektteilnehmer auf dem Schulhof, wo Teams für die folgenden Unterrichtsaktivitäten gebildet wurden. Frau Krause und Frau Hrzán besuchten zuerst eine Spanischstunde, in welcher  die zwei Lieder „Buenos días“ und „Cómo estás“ zum gegenseitigen Kennenlernen gesungen wurden und dann jedes Kind ein Steckbriefposter gestalten durfte mit Angaben wie „Me llamo ...“, „Tengo ... anós“, „Soy de ...“ etc.

Im weiteren Verlauf des ersten und zweiten Projekttages nahmen unsere Schüler in verschiedenen Teams mit denen der anderen Nationen an Stunden in Englisch, Musik und Sport teil. Vordergründig ging es um spielerisches Kennenlernen und gegenseitiges Vorstellen.

Wenn auch das Essen in der Schule nicht traditionell spanisch war – es gab u.a. Schnitzel mit Pommes – so aßen Carlotta, Lea und Lena in ihren Gastfamilien Tortilla, spanische Salami und genossen geselliges Mahlzeiten in den typischen Tapas-Bars.

Am ersten Abend fand ein Gitarrenkonzert in der winzigen Stadthalle von Torrelaguna statt, welche eine richtige Theaterbühne besaß. Ein Gitarrist trug Kompositionen verschiedenster Epochen vor, darunter auch einen Satz des berühmten Aranjuez-Konzert von Rodrigo.

Am zweiten Projekttag besuchten die Schüler neben den herkömmlichen „classroom activities“ einen kleinen Workshop zur berühmten ZARZUELA – der spanischen Operette. ZARZUELA findet ihr deutsches Pendant noch eher im Singspiel. Es geht vorrangig um Liebe, Leidenschaft und Eifersucht – aufgeführt in Form von umgearbeiteten spanischen Volksliedern mit traditionellen Kostümen. Zum Beispiel der MANTON – ein mit Blumenmotiven und Fransen verziertes Schultertuch - gehört genauso zur verführerischen

Tracht der Senoritas, wie ein Kopftuch unter welches echte Blumen als Haarschmuck gesteckt werden. Unsere Mädels bewiesen großes künstlerisches Geschick beim Basteln eines Mantons aus Krepppapier.

Nachdem die Lehrer der Cardenal-Cisneros-Schule ZARZUELA-Lieder live und kostümiert vortrugen, gingen wir erneut ins Theater um eine echte ZARZUELA-Vorstellung anzusehen. Diese war extra für die Kinder vorbereitet wurden und obwohl gesprochene und gesungene Parts ausschließlich auf Spanisch erklangen, sangen bald alle Kinder auch bei italienischen Gassenhauern wie FUNICULI FUNICULA mit.

Den gesamten Samstag verbrachten die Comenius-Kinder in ihren Gastfamilien. Diese gaben sich ganz viel Mühe, ihnen einen erlebnisreichen Tag zu bescheren. Während Lea und die kleine Britin Courtney, die zusammen untergebracht worden waren,  in den Bergen kletterten, hatten sich Lenas und Carlottas Gastfamilien zum Pferderennen – bei dem sie das angeblich berühmteste Pferd Spaniens streicheln durften, Bowling und Nudelessen verabredet.

Die Verständigung verlief ganz unproblematisch. Ein Mischmasch aus Englisch und Spanisch diente als gemeinsame Kommunikationsbasis, und die Versuche von Lenas Gastvater, etwas auf Deutsch zu sagen, ließen die Elfjährige schmunzeln.

Immerhin schaffte es Lena am Morgen des letzten Tages, den Hund ihrer spanischen „Schwester“ Delia so weit zu erziehen, dass er nicht wie gewohnt auf ihr Bett sprang, sondern sich zu der ebenfalls elfjährigen Spanierin begab. Welche sprachlichen Mittel dabei zur Anwendung kamen, ist unbekannt.

Carlotta hatte ebenfalls fremdsprachliche Erfolgserlebnisse, als sie einem britischen Jungen den Weg zur Toilette erklärte.

Alle drei Mädchen hatten großes Glück mit ihren Gastfamilien und deren drei Töchter Carmen, Delia und Gaia. Schon vor der Reise war es zu ersten E-Mail-Kontakten gekommen, Fotos von Hund, Haus und Katze sowie liebe Grüße waren ausgetauscht worden, was die spätere erste Begegnung erheblich erleichterte.

Das Leben in den fremden Familien haben unsere drei Mädels ohne sichtbare Spuren von Heimweh ganz großartig gemeistert. Nicht nur die Tatsache, dass alle mit leckerem Essen so richtig verwöhnt wurden, sondern auch das neue Zeitgefühl – die spanischen Tage begannen 9.00 Uhr morgens und endeten 24.00 Uhr nachts - hat unseren Schülerinnen super gefallen.

Auch der Tagesausflug nach Madrid, den die Comeniuskinder, -lehrer und Gastfamilien am Sonntag unternahmen, bildete einen wichtigen Teil des insgesamt sehr gelungenen Projekt-Programmes. Beeindruckt von den KIO TOWERS entlang dem PASEO DE LA CASTELLANA, die man das Tor Europas nennt und dem BERNABEU STADION von REAL MADRID genossen wir eine Stadtrundfahrt mit dem Bus und durften an besonderen Plätzen – zum Beispiel dem Monument von Don Quijote und Sacho Panza – aussteigen, um tolle Schnappschüsse zu machen. Später blieb uns ausreichend Zeit, den Königspalast zu besichtigen und einen Stadtbummel zu unternehmen.

So wird auch diese dritte Comenius-Reise für alle, die teilnahmen, als ein schönes Erlebnis in Erinnerung bleiben, auch wenn sich das Wetter vor Ort von seiner unsympathischsten Seite präsentierte und uns tagelang mit Regen und für Mai viel zu niedrigen Temperaturen plagte, während man sich in Deutschland die Sonne auf den Bauch scheinen ließ.

Ebenfalls unpleasant – wie es der Engländer ausdrücken würde - war der unfreiwillig verlängerte Aufenthalt am Flughafen von Madrid, über welchen wir lieber keine weiteren Worte verlieren möchten. Zu guter Letzt fanden auch Frau Krauses und Leas Koffer nach zweitägiger Abenteuerreise wieder unbeschadet nach Wolfsburg zurück. Weitere Informationen über betreffende Airline gibt es auf Anfrage...  

Artikel von Frau Hrzán