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Zweijähriges Comenius-Projekt „The Sounds of Europe“ Seit Oktober 2007 nimmt die Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule an einer zweijährigen Comenius-Schulpartnerschaft gemeinsam mit fünf weiteren Schulen Europas teil. Initiiert wurde dieses Vorhaben durch die Anfrage einer polnischen Schule aus Bielsko-Biala, die noch eine Schule aus ihrer Partnerstadt Wolfsburg suchte. Wir haben uns daraufhin beworben und von der Nationalen Agentur für EU-Programme im Schulbereich die Zusage und Bewilligung über einen EU-Zuschuss erhalten. Die polnische Schule hat als Koordinator einen Plan für das im Vordergrund stehende Musikprojekt „The Sounds of Europe“ aufgestellt, dessen Arbeit sich über zwei Schuljahre erstrecken und jeweils in gemeinsamen Treffen bei einem der Partner gipfeln wird. Mit den „Klängen Europas“ sind die zeitlos schönen Werke großer europäischer Komponisten gemeint, die für SchülerInnen mittels verschiedener künstlerischer Ausdrucksformen wie zum Beispiel Tanz, Malerei, Pantomime, Lyrik und Prosa zugänglich und erfahrbar gemacht werden sollen. Die Wahl der Komponisten wurde insofern auf die Projektpartner abgestimmt, als das jede Schule, die jeweils einmal zum Besuch einlädt, den aus ihrem Land stammenden Komponisten dabei in den Mittelpunkt stellt: November 2007
– Osningschule Bielefeld (Deutschland) – Ludwig van Beethoven Geplant ist, dass jeweils ungefähr sechs SchülerInnen und zwei LehrerInnen aus fünf Schulen zu einem Gastgeber reisen.In der Zwischenzeit sollen die SchülerInnen an ihren Schulen thematisch vorbereitet werden. An der Heinich-Nordhoff-Gesamtschule wird das Comenius-Projekt einen festen Bestandteil im Musikunterricht des fünften und sechsten Jahrgangs bilden und darüber hinaus auch zu fächerübergreifendem Lernen anregen. So erhält potentiell jeder Fünft- und Sechstklässler die Chance für eine der Auslandsreisen nach Ungarn, Spanien, Großbritannien und Polen ausgewählt zu werden. Die Reise- und Verpflegungskosten werden weitestgehend durch den EU-Zuschuss gedeckt werden können. Unterkunftskosten werden voraussichtlich auch nicht anfallen, da die Kinder bei Gastfamilien untergebracht werden. Neben der
musikpädagogischen Arbeit zum Leben und Werk besagter Komponisten bildet die
Beschäftigung mit fremden Kulturen und deren Traditionen einen weiteren
Schwerpunkt im Rahmen dieses Comenius-Projektes. Die Kinder einer Nation,
bringen auf den Treffen den anderen europäischen Partnern beliebte Lieder, Tänze
und (Sing-) Spiele bei und lernen solche im umgekehrten Fall von den anderen.
Die englische Sprache dient im Rahmen der Projekttreffen als Verkehrssprache.
SchülerInnen, die sich dieser Herausforderung stellen, erweitern nicht nur ihre
Sprachkompetenz, sondern profitieren auch hinsichtlich Sozial- und
Selbstkompetenzen von den internationalen Begegnungen. Partnerschule
aus Ungarn:
www.matyas-comenius.freeweb.hu Den Projektauftakt bildete das erste Treffen in der Osningschule in Bielefeld, welches vier Tage dauerte. Nachdem alle Gastkinder aus Großbritannien, Polen, Spanien und Ungarn mit ihren erwachsenen Begleitpersonen nach der mehr oder weniger anstrengenden Anreise wohlbehalten in Bielefeld eintrafen, kümmerte sich Ingrid Grimm – Grundschullehrerin für Englisch und Musik und Comenius-Organisatorin ihrer Schule - darum, alle ausländischen Kinder zu ihren Gastfamilien zu bringen. Im Anschluss kamen SchulleiterInnen, LehrerInnen und weitere Begleitpersonen der Partnerschulen zu einem gemütlichen Kennenlernen-Buffet zusammen. Am nächsten Morgen begann die gemeinsame Projektarbeit mit einer feierlichen Vorstellungsrunde. Eingebettet in ein musikalisches Herbstprogramm dargeboten von den SchülernInnen der Osningschule präsentierten sich LehrerInnen und SchülerInnen der Partnerschulen mit einem kurzen Dia-Vortrag über ihre Schule und Heimatstadt sowie einem Musikbeitrag. Im Anschluss erfolgten nach kurzer Schulbesichtigung die ersten Unterichtsbesuche, bei welchen die ausländischen Gastkinder aktiv in das Geschehen einbezogen wurden. Beispielsweise ließen sich die britischen Kinder in einer Englischstunde von den Bielefelder GrundschülerInnen interviewen, während die spanischen Gäste mit ihren deutschen Gastgebern Plätzchen buken. Polnische und ungarische SchülerInnen spielten Seite an Seite mit einer anderen Klasse eine einfache Begleitung zu Beethovens „Für Elise“ auf Metallophonen und tobten sich im anschließenden Sportunterricht gemeinsam mit deutschen Kindern spielerisch und tänzerisch aus. Die Kommunikation verlief hierbei recht unproblematisch. Am Mittag dieses ersten Projekttages fand zudem noch ein gemeinsames „Beethovenexperiment“ statt. Aufgabe war es hierbei, sich eine Choreographie zur Europahymne – die ja auf den Schlusssatz dessen neunter Sinfonie zurückgeht – auszudenken und anschließend vorzuführen. Luftballons mit dem Comenius-Logo, ein blaues Tuch und goldene Sterne, die Nationalflaggen der Teilnehmerländer und bunte Bänder dienten als künstlerisches Material für die kreative und symbolische Umsetzung der Vorstellung von einem vereinten, friedlichen Europa. So diente das perfekt ausgewählte Musikstück neben ästhetischer Erfahrung gleichermaßen der Verinnerlichung der Comenius-Gedankens. Am Nachmittag erhielten Gastfamilien und ihre Schützlinge die Gelegenheit einander besser kennen zu lernen. Während einige den Zoo besuchten, vergnügten sich andere in einem Bielefelder Erlebnisbad. Am Vormittag des zweiten Projekttages stand wiederum die Durchführung gemeinsamer Unterrichtsstunden im Mittelpunkt. Anschließend erfolgte ein Meeting der PartnerlehrerInnen mit dem Ziel Terminabsprachen für alle nachfolgenden Besuche zu treffen und weitere projektrelevante Themen zu diskutieren. Später nahmen alle an einer Stadtführung duch Bielefeld teil, die dann mit einem kleinen Einkaufsbummel endete. Am dritten Tag fuhren wir gemeinsam nach Bonn – der Geburtsstadt Ludwig van Beethovens mit dem Ziel, das berühmte Beethoven-Denkmal und vor allem das Geburtshaus des großen Komponisten kennen zu lernen. Da die Anreise länger als erwartet dauerte, blieb an diesem dritten Tag zunächst nur noch Zeit, sich einen Eindruck von der schönen Bonner Innenstadt zu verschaffen und den Abend mit gemütlichem Singen und Spielen in der Bonner Jugendherberge ausklingen zu lassen. Der vierte Tag begann mit einer unterhaltsamen und kindgerechten Stadtführung durch die ehemalige Hauptstadt, gefolgt von einem längeren Aufenthalt im Beethovenhaus, in dem die Kinder an verschiedenen Stationen Leben und Werk des Meisters der Spätklassik erforschen konnten. Besonders beeindruckend war eine computeranimierte „Inszenierung“ Fidelios, die die Kinder mittels Joysticks interaktiv steuern konnten. Wiederholt rundete ein gemeinsames Abendprogramm in der Herberge den letzten Projekttag ab – allerdings ohne die ungarischen Gäste, die sich schon auf dem Heimweg ins 35 Zugstunden entfernte Szolnok befanden. Diese ungarische Städtchen Szolnok ist auch der Ort für das zweite Comenius-Treffen, welches bereits im Februar 2008 stattfinden wird. Erstmalig werden wir mit voraussichtlich sechs SchülerInnen aus dem fünften und sechsten Jahrgang daran teilnehmen, denn das erste Treffen in Bielefeld bzw. Bonn hat zunächst ohne SchülerInnen unserer Schule stattgefunden, da das EU-Geld, welches wir für den Schüleraustausch erhalten haben, in erster Linie für Auslandsreisen ausgegeben werden soll und wir beabsichtigen möglichst vielen Kindern eine attraktive und vor allem weitgehend kostenfreie Auslandsreise zu ermöglichen. |